Der Webeleinstek ist auch unter den Namen Webleinstek oder Mastwurf bekannt. In der Schweiz heißt er Bindbaum oder Achterschlinge. Seltenere Namen sind Kreuzklank, Rippenknoten oder Makrameeknoten. Auf Englisch heißt der Webeleinstek clove hitch. Neben dem Palstek und dem Achtknoten ist er einer der bekanntesten Seemannsknoten.
Der Name stammt wahrscheinlich aus dem Segelschiffbau. Die Webleinen oder „Webeleinen“ sind zwischen die Wanten eines Schiffes gespannte Leinen, die das Entern (Besteigen) des Mastes und der Takelage ermöglichen. Oft werden Webleinen zwischen drei oder mehr Wanten gespannt. Am mittigen Want oder den äußeren Wanten wird die Webleine mit einem Webleinstek befestigt.
Der Webeleinstek ist Bestandteil der Prüfung zum Sportbootführerschein (SBF).
Steks werden dazu genutzt ein Seil an einen festen Gegenstand zu binden, beispielsweise an einen Pfahl, einen Poller, eine Klampe oder eine Reling.
Häufig wird der Webeleinenstek auch genutzt um Fender mit den Tampen (Seilende) an der Reling des Bootes oder Schiffes zu befestigen. Dann wird der Webeleinstek auch schlicht Fenderknoten genannt.
Wie wird der Webeleinstek geschlagen?
Schritt 1: Lege das lose Ende zweimal um die Reling so, dass das lose Ende das feste Ende kreuzt, dieses also "bekneift".
Schritt 2: Stecke das lose Ende durch die Überkreuzung.
Schritt 3: Ziehe die Enden fest.
Schritt 4. Sichere den Knoten gegebenenfalls noch durch einen halben Schlag.
Wo wird der Webeleinstek angewendet?
Der Webeleinstek wird neben der Schifffahrt auch beim Bergsteigen angewendet.
Auch beim Fallschirmspringen wird dieser Knoten genutzt, um die Fallschirmleinen mit dem Gurtring zu befestigen.
Telefonkabel können damit an Mastspitzen befestigt werden. Die Leitungen werden so ohne Knick um den Mast geschlungen. Um ein Kabel in der Mitte zu befestigen, kann der Webeleinstek, auch Mastwurf genannt, doppelt gelegt werden. Dadurch ist es unnötig, das Ende vollständig abzuwickeln und durchzuschlaufen.
Welche Abwandlungen gibt es?
Webeleinstek auf Slip
Zur Befestigung von Fendern an der Reling wird häufig der Webeleinstek auf Slip verwendet. Zuerst wird die Leine des Fenders um die Reling gelegt und die für die Anlegestelle richtige Höhe des Fenders eingestellt. Die Leine wird ganz um die Reling geführt und so zum Rundtörn. Nach dem zweiten Rundtörn wird das Leinenende auf Slip gelegt. Dadurch kann die Schiffsmannschaft beim Anlegemanöver die Position der Fender jederzeit schnell ändern. Da sich der Webeleinstek im Seegang durch drehen oder verändern der Zugrichtung lösen kann, wird er oft noch mit einem halben Schlag mit der Schlaufe gesichert.
Geworfener Webeleinstek
Der geworfene Webleinstek kann verwendet werden, um eine Leine schnell an einem Poller zu befestigen. Die beiden Schlaufen werden einfach über den Poller geworfen und der Knoten zieht sich dann unter Zug fest.
Das Wichtigste zum Webeleinstek zusammengefasst:
Der Vorteil des Knotens ist, dass sich der Webeleinstek auch bei größerer Belastung kaum verklemmt und leicht zu lösen ist. Allerdings kann er sich bei einseitiger Belastung auch selbst lösen oder abrollen.
Somit kann der Webeleinstek am Schluss noch durch einen halben Schlag gesichert werden.
Der Webeleinstek in der praktischen Prüfung für den Sportbootführerschein
In der praktischen Prüfung muss man diverse Knoten präsentieren. Man ist ohnehin angespannt weil man ja auch verschiedene Manöver wie Anlegen, Ablegen, Kurs halten, Gegenkurs steuern etc. zu bewältigen hat.
Da empfiehlt es sich, neben dem eher leicht erlernbaren Webeleinstek auch den deutlich anspruchsvolleren Palstek und die anderen Knoten für die Bootsführerscheinprüfung ohne Nachdenken zu beherrschen.
Wer dazu eine komfortable und umfängliche Lösung sucht, sollte einen Blick auf den „Knotenkurs für den Sportbootführerschein“ werfen. Er ist hier auf dieser Website oder auf Amazon erhältlich.